Premiere: 06.11.2025
Ken Ludwig
Sherlock Holmes: Der Fall Moriarty
Österreichische Erstaufführung
ca. 1 Stunde, 40 Minuten, keine Pause
Ken Ludwig's Moriarty: A New Sherlock Holmes Adventure
Deutsch von Michael Raab
Er ist der Napoleon des Verbrechens!
Der König von Böhmen wendet sich in größter Not an Sherlock Holmes: Seine heimliche Liebesaffäre mit der faszinierenden Miss Adler droht, ihm politisch zum Verhängnis zu werden. Was anfangs wie ein simpler Fall wirkt, entpuppt sich schon bald als hochbrisantes Machtspiel, denn kein Geringerer als Professor Moriarty – einst Holmes’ Mentor und nun sein erbitterter Feind – zieht im Hintergrund die Fäden. Doch nicht nur Moriarty stellt eine Gefahr dar: Miss Adler bringt Holmes’ streng logische Welt ins Wanken, und zum ersten Mal scheint der reservierte Meisterdetektiv echte Gefühle zu entwickeln. Während Watson mit seiner Eifersucht ringt und Holmes’ dominanter Bruder unerwartet eingreift, eskaliert die Lage zu einem tödlichen Spiel von Liebe, Verrat und Verbrechen.
Ken Ludwig, der schon Agatha Christies Mord im Orientexpress erfolgreich für die Bühne adaptiert hat, wendet sich nun einer weiteren legendären Figur der englischen Kriminalliteratur zu: „In meinem Stück geht es vor allem um die tiefe Freundschaft zwischen Sherlock Holmes und Dr. Watson. Sie bildet den Kern des Mythos, den Conan Doyle geschaffen hat. Der Fall Moriarty ist mein Versuch, uns allen eine frische Gelegenheit zu geben, den komödiantischen Spaß und die melodramatische Pyrotechnik des Holmes-Kosmos zu erleben.“
Nach seiner höchst erfolgreichen Inszenierung von Der große Diktator wird Dominic Oley – wieder mit einer kleinen, extrem wandlungsfähigen Besetzung – dieses fesselnde Sherlock Holmes-Abenteuer auf die Bühne der Kammerspiele bringen.
Haben Sie Lust auf 1,5 Stunden Alltag raus und herrlich leichter Krimi-Spaß rein? Dann sind sie genau richtig in den Kammerspielen, wo Sherlock Holmes in „Der Fall Moriarty“ ermittelt. Ein von US-Dramatiker Ken Ludwig aus mehreren Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle zusammengewürfeltes Stück, das von Dominic Oley in rasantem Tempo auf die Bühne gestellt wurde. Ein temporeicher Krimispaß mit wunderbaren Hauptdarstellern – Claudius von Stolzmann und Martin Niedermair – und einem ebensolchen Ensemble, das durch rasanten Kostümwechsel besticht. Ein Pointenfeuerwerk.
(Kronen Zeitung)
Die Sherlock-Holmes-Paraphrase "Der Fall Moriarty" von Ken Ludwig überzeugt in der Josefstadt-Zweigstelle mit Kulissenfantasie und Schauspielkomik. Es knacken geräuschvoll die Halswirbel, es quietscht das pantomimisch polierte Glas, und es donnern die Faustschläge wie bei Quentin Tarantino: Dominic Oley, erwiesenermaßen ein Regisseur für herzhaft in Betrieb genommene Komödien (Der große Diktator, 2022), macht der österreichischen Erstaufführung nicht nur akustisch Beine. In den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt kommt es in einem kniffligen Briefraubfall zum Showdown zwischen dem Meisterdetektiv (ironisch gewieft: Claudius von Stolzmann) und seinem größten Kontrahenten, Mr. Moriarty (dämonisch: Markus Kofler). Eine kurzweilige Synchronjagd, deren Mechanik in altmodischer Märchenästhetik zwar, aber akkurat und mit Schmäh dahinrattert.
Ganze Königssäle, Bahnhöfe, sogar Wasserfälle werden in einem effizienten Kulissenaufgebot hereingeschoben, wobei jeweils nur ein Hauptelement real, der Rest in Projektionen erscheint (Bühne: Karl Fehringer, Judith Leikauf). Mit wenigen Verschiebungen verwandelt sich das Detektiv-Hauptquartier, zugleich die Wohngemeinschaft von Holmes und seinem Begleiter und Erzähler Mr. Watson (Martin Niedermair), in eine Straßenszene mit Kiosk und weiter in Zugfahrten mit Rumpelschienen und Schatteneffekten. Hier finden Freunde und Freundinnen der klassischen Illusionskunst ihr Glück.
Der hundertminütige Abend bringt angloamerikanische Komödienkunst mit Wiener Esprit auf den Spielplan. Das Ensemble zeigt sein Können, indem es die ausgewetzten Bahnen meidet, dafür aber jeweils Charakterstärke einbringt.
(Der Standard)
Eine rasante Farce, die sich durch Mut zum Slapstick und Freude an der Komödie auszeichnet. Unter der Regie von Dominic Oley, der nach dem erfolgreichen „Der große Diktator“ erneute auf temporeiche Inszenierung setzt, entsteht ein Stück mit bemerkenswerter Geschwindigkeit von Rollen- und Szenenwechseln.
Claudius von Stolzmann gibt einen jugendlich verliebten Holmes, der die physische Nähe zu Irene Adler – überzeugend gespielt von Kimberly Rydell – sucht und sie zugleich als unangenehm empfindet. Die Inszenierung lebt von der Wandlungsfährigkeit des Ensembles. Fünf Schauspieler übernehmen dabei fast 40 verschiedene Rollen. Martin Niedermair ist als selbstbewusster und attraktiver Doktor Watson der Ich-Erzähler und eigentlicher Protagonist des Abends. Markus Kofler wechselt mühelos von König Otto von Ormstein zum Bruder von Holmes und schließlich zum schmierigen Moriarty im Matrix-Outfit. Auch Michaela Klamminger durchläuft als Angestellte der böhmischen Botschaft und eigentliche Komplizin Moriartys zahlreiche rasante Akzent-, Kostüm- und Charakterwechsel. Die tadellose Regie und die Leistung der Schauspieler, mit ihrer Freude am Slapstick und dem rasanten Rollentausch, sorgen für Lacher. Ein kurzweiliger Abend mit feiner Unterhaltung.
(Die Presse)
Eine gut geschüttelte Parodie auf klassische Krimis in enorm hochtourigen 90 Minuten.
Nicole von Graevenitz stattete den Kostümschinken tatsächlich prächtig aus, Karl Fehringer und Judith Leikauf halten mit durchaus ansprechenden Bühnenbildern, von guten Geistern (Elena Weber und Felix Millauer) eilig herumgeschoben, das Werkl am Laufen.
Und Regisseur Dominic Oley tut wirklich alles, dass die Schlagzahl nicht nachlässt: Claudius von Stolzmann hastet als Sherlock Holmes mit wehenden Haaren und Braveheart-Attitüde durch die andauernd wechselnden Schauplätze, sein Doktor Watson (Martin Niedermair) hinkt hinterdrein: Wenn 39 Stufen zu bewältigen sind (es gibt allerlei Film-Zitate, nicht nur auf Alfred Hitchcock, aufzuspüren), nimmt er lieber den barrierefreien Zugang.
Kimberly Rydell und Michaela Klamminger schlüpfen blitzschnell in diverse Rollen, den Vogel schießt Markus Kofler nicht nur als Kater Nofretete ab, sondern auch als böhmakelnder Otto im Raubkatzen-Look, nasalierender Bruder, teuflischer Moriarty, brutaler Gepäckträger und und und. Handwerklich exzellent: „Nobody Does It Better“, wie schon Carly Simon gesungen hat.
(KURIER)
Ken Ludwig mischt in dieser erstaunlich gut funktionierenden Kriminalboulevardkomödie fast alles zusammen, was es über Sherlock Holmes zu berichten gibt. Doktor Watson (köstlich eifersüchtig: Martin Niedermair) ist sowohl Erzähler als auch Mitwirkender. Holmes (so kühl-detektivisch kennt man Claudius von Stolzmann noch gar nicht) – Achtung, Spoiler! – überlebt selbstverständlich den Sturz in die Reichenbachfälle. Irene Adler (überzeugend-frech: Kimberly Rydell) ist mindestens so geistreich wie Holmes. Größten Respekt verdient aber wohl Markus Kofler, der nicht nur den bösen Professor, sondern daneben noch Inspector Lestrade, Holmes’ Bruder Mycroft und geschätzt 20 weitere, eher kleinere Rollen perfekt ausfüllt. Es gibt viel zu lachen!
(Falter)
Krimi-Fans aufgepasst: Die Kammerspiele der Josefstadt haben sich ein echtes Juwel gesichert. Mit nur fünf Schauspieler*innen, wobei drei Darsteller 38 Rollen zu übernehmen haben, während Sherlock Holmes und Dr. Watson immer sie selbst bleiben dürfen, entfaltet sich ein wahres Theaterfeuerwerk: Claudius von Stolzmann als sehr überzeugender Holmes mit wehenden Haaren, Martin Niedermair als humpelnder Dr. Watson, Kimberly Rydell als geheimnisvolle Irene Adler – und beeindruckend Markus Kofler als Kater Nofretete, böhmakelnder Otto, Holmes‘ seltsamer Bruder Mycroft, und teuflischer Moriarty, der mit seiner Intelligenz und Kaltblütigkeit jede Bühne erobert.
Ken Ludwig, Meister der Komödie, verwandelt das Holmes-Universum in eine rasante, humorvolle, aber auch düster-spannende Bühne voller überraschender Wendungen. Holmes’ brillante Logik trifft auf Moriartys kalkulierte Bosheit – und das Publikum erlebt den Kampf der Giganten hautnah, mit einigen Filmzitaten, teilweise in Zeitlupe und ein wenig übertrieben, sowie mit zahlreichen Soundeffekten. Unter der Regie von Dominic Oley verschmelzen klassische Detektivkunst und temporeiche Theaterunterhaltung zu einem packenden Erlebnis – ein unterhaltsamer Abend, der eineinhalb Stunden den Alltag vergessen lässt und zum Lachen bringt – für Boulevardliebhaber und Krimifreunde gleichermaßen.
(VORmagazin)
Regie
Dominic Oley
Bühnenbild
Judith Leikauf
/
Karl Fehringer
Kostüme
Nicole von Graevenitz
Musikalische Leitung
Stefan Lasko
Choreographie
Mel Stein
Dramaturgie
Silke Ofner
Licht
Sebastian Schubert
Sherlock Holmes
Claudius von Stolzmann
Doktor Watson
Martin Niedermair
Perkins / König Otto von Ormstein / Prof. Moriarty / Mrs. Gasner / Gepäckträger / Paddy Keys / Nofretete / Mycroft Holmes / Lestrade / Barkeeper
Markus Kofler
Irene Adler / Mrs. Hudson / Cartwright
Kimberly Rydell
Haček / Daisy / Milker / Pfarrer / Mrs. Barabas / Hilda Klebb / Hans
Michaela Klamminger
Moriartys Geist
Elena Weber
Moriartys Geist
Felix Millauer













