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Theater in der Josefstadt

Peter Turrini

Was für ein schönes Ende

Premiere
29.04.2026

In den Gassen von Wien trällerten die Kellnerburschen die Worte meiner Lieder.

Geschätztes Theaterpublikum!
Mein Stück Was für ein schönes Ende handelt von einem Menschen, der zu den glanzvollsten Erscheinungen Wiens gehörte und aus ebendieser Stadt vertrieben wurde. Er schrieb unsterbliche Werke, die sich über die ganze Welt verbreiteten, aber noch zu seinen Lebzeiten verschwand sein Name von allen Plakaten. Ich rede von Lorenzo da Ponte, der eigentlich Emanuele Conegliano hieß und ein Jude aus dem Ghetto von Venedig war. Der ein vielbejubelter Hofdichter Joseph des Zweiten wurde, und der von heute auf morgen in Ungnade fiel. Der Schulden machte und vor seinen Gläubigern nach Amerika floh. Der bei seinen Versuchen, in der neuen Welt Fuß zu fassen, scheiterte. Der als Brandyverkäufer mit einem Schnapswagen herumtingelte und der am italienischen Friedhof in New York als weithin Unbekannter begraben wurde. Schon wenige Jahre nach seinem Tod wurde der Friedhof eingeebnet und seither steht auf seinem Grab die amerikanische Zentrale von Kraft’s Ketchup.

Seit Jahrzehnten fasziniert mich sein Leben zwischen hellstem Licht und großer Dunkelheit, zwischen Erhabenheit und Lächerlichkeit.

Im Jahre 2000 habe ich über ihn eine Novelle geschrieben, zwei Jahre später ein Drama und jetzt habe ich für das Theater in der Josefstadt eine Neufassung des Stoffes verfaßt, in welchem die Beziehung Da Pontes zu seiner Frau Nancy Krahl in den Mittelpunkt gerückt wird.

Mein Motto, daß dieses Leben eine komische Katastrophe sei, gilt auch für mein dramatisches Tun: Ich hoffe, daß Sie, geschätztes Theaterpublikum, bei diesem sehr ernsten Stück einiges zum Lachen haben.

Ihr Peter Turrini

Regie
Janusz Kica

Bühnenbild und Kostüme
Karin Fritz

Dramaturgie
Matthias Asboth

Licht
Manfred Grohs

Lorenzo Da Ponte, ein alter Mann
Herbert Föttinger

Nancy Krahl, seine Frau, Mitte Fünfzig
Maria Köstlinger

Dorka Dušková alias Dolly Delors, als Fünfundneunzigjährige
Marianne Nentwich

Dorka Dušková alias Dolly Delors, als Vierzehnjährige
Juliette Larat

James N. Brodnik, ehemaliger Saloonbesitzer, nunmehr Operndirektor, sechsundreißig Jahre
Raphael von Bargen

Pollux, ein Leibwächter
Ljubiša Lupo Grujčić

Ben Warren, Bürgermeister von Santa Fe, einundsechzig Jahre
Johannes Seilern

Don Giovanni alias Manuel Rodriguez García, Tenor, vierzig Jahre
Alexander Strömer