Beschreibung eines Kampfes
Franz Kafka
21.02.2026
Mit “Beschreibung eines Kampfes” kommt eines der frühesten und zugleich rätselhaftesten Prosastücke Franz Kafkas erstmals auf eine österreichische Bühne.
Der zwischen 1903 und 1907 entstandene Text ist ein radikales literarisches Experiment: eine nächtliche Begegnung zweier Männer, die harmlos beginnt, um sich Schritt für Schritt von der Wirklichkeit zu lösen. Das Gespräch verwandelt sich in eine Wanderung durch Verschiebungen, Ängste, Sehnsüchte und innere Brüche.
In seiner freien, traumhaften Logik wirkt dieses frühe Werk wie ein unbewusster Vorläufer des Surrealismus – intuitiv, gleitend, der Realität nur noch locker verbunden.
Regisseur Veit-Jacob Walter, der in seinen Arbeiten schon mehrfach mit Neuinszenierungen und Umdeutungen rätselhafter Vorlagen wie Arnold Schönbergs “Glückliche Hand Op. 18” oder Wassily Kandinskys “Ein gelber Klang” beeindruckte, legt seine Inszenierung darauf an, Kafkas Realitätsverschiebungen in einem stillen, offenen Bühnenraum erfahrbar zu machen. Im Zentrum steht dabei die fragile Spannung zwischen Nähe und Entfremdung, die Gleichzeitigkeit von Komik und existenzieller Verunsicherung sowie der Wunsch nach Verbindung angesichts der Unmöglichkeit, wirklich verstanden zu werden.
Ein seltener Blick auf den frühen Kafka, auf ein junges, suchendes, ungestümes Schreiben: offen, traumverwandt und überraschend gegenwärtig.
Regie
Veit-Jacob Walter
Bühnenbild
Philomena Strack
Kostüme
Elisabeth Schwab
Dramaturgie
Jacqueline Benedikt
Licht
Manfred Grohs
Mit
Roman Schmelzer
Ljubiša Lupo Grujčić
Zsófia Lili Orbán