Philip Tiedemann

Regisseur

Biografie

Nach jahrelanger Tätigkeit als Regieassistent an den Theatern in Freiburg, Basel, Bremen und Wien reüssierte Tiedemann (Jahrgang 1969) mit ersten eigenen Inszenierungen am Burgtheater Wien 1997 und 98. Er erhielt den Förderpreis zur "Kainz-Medaille" (für "Publikumsbeschimpfung" von Peter Handke) und wurde mit Thomas Bernhards "Claus Peymann kauft sich eine Hose..." - als jüngster Regisseur aller Zeiten - zum Berliner Theatertreffen eingeladen (1999).

Von 1999 bis 2002 war er Oberspielleiter am Berliner Ensemble (BE), wo er über 20 Stücke inszenierte, zuletzt "Herzstück – Texte am Ende" von Heiner Müller (zu dessen 88. Geburtstag). Seine Inszenierung von Brechts früher Farce "Die Kleinbürgerhochzeit" feierte 2000 Premiere und stand danach 17 Jahre lang bis zum Ende der Direktion Peymann am Spielplan des BE.

Außerdem arbeitete Tiedemann auch an vielen anderen Theatern, dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dem Düsseldorfer Schauspielhaus, den Staatstheatern in Stuttgart, Mainz und Darmstadt, den Schauspielhäusern Leipzig und Graz, den Städtischen Bühnen in Heidelberg und Osnabrück. Am Schlosspark Theater in Berlin inszenierte er u.a. 2011 das Zwei-Personen-Stück "Besuch bei Mr. Green" (von Jeff Baron) mit Michael Degen und Steffen Schroeder oder 2022 Ionescos "Der König stirbt" mit Dieter Hallervorden in der Titelrolle.

Am Theater in der Josefstadt feierte Philip Tiedemann bei seinem Hausdebüt 2007 mit Thomas Vinterbergs und Mogens Rukovs "Das Fest" einen fulminanten Einstand. Es folgten die höchst akklamierte Inszenierungen von Ödön von Horváths "Der jüngste Tag" (2008), Ingmar Bergmans "Aus dem Leben der Marionetten" (2009) sowie 2010 Thomas Bernhards "Heldenplatz" (Michael Degen, Gertraud Jesserer u.a.).